"Spielen ist der Beruf der Kinder"

Modell Hobby Spiel 2010Nachhaltige Förderung von Bildung und Fertigkeiten im Kindesalter steht im Mittelpunkt der 15. modell-hobby-spiel.

Spieleforscher gehen davon aus, dass sechsjährige Kinder rund 15.000 Stunden gespielt haben. Das sind sieben bis acht Stunden pro Tag, die dem Kind vor allem eines mitgeben: Den Ausbau positiver Verhaltensmerkmale in den vier Kompetenzbereichen Emotion, Soziales, Motorik und Kognition. Spielen und Kreativität fördern unbestritten Bildung und Fertigkeiten der Kinder. Die modell-hobby-spiel vom 1. bis 3. Oktober unterstützt eine verantwortungsvolle Pädagogik mit zahlreichen Projekten und Veranstaltungen. Damit unterstreicht die Leipziger Messe ihr Engagement für nachhaltige Entwicklungen in der Gesellschaft auf der größten Publikumsmesse dieser Art in Deutschland.

Trennlinien zwischen dem Spielen und der bloßen Wissensaneignung durch Lernen werden heutzutage kaum noch gezogen. "Spielen ist der Beruf der Kinder. Ohne Spiel findet kaum kindliches Lernen statt. Im Spiel lernen sie nebenbei, also ohne es selbst zu merken, viele Dinge", erklärt Udo Schmitz, Sozialpädagoge am Felsenweg Institut der Karl-Kübel-Stiftung für Kind und Familie in Dresden. "Ob Konzentrationsvermögen, Frustrationstoleranz, Sprachvermögen oder Motorik, viele soziale Fähigkeiten werden durch das Spiel gefördert."

Signifikanter Zusammenhang zwischen Spiel- und Schulfähigkeit

Spiele und Spielen leisten ihren nachhaltigen und nicht zu unterschätzenden Beitrag bei der Persönlichkeitsentwicklung eines Kindes. Entdeckungs- und Wahrnehmungsspiele, Gestaltungs- und Geschicklichkeitsspiele, Baukästen, Steck- und Strategiespiele sowie zahlreiche andere Variationen sind auch eine wichtige Grundlage für den Erwerb von schulischen und beruflichen Fähigkeiten. Nicht zuletzt gibt es einen signifikanten Zusammenhang zwischen der Spiel- und Schulfähigkeit, so die Experten.

Sozialpädagoge Udo Schmitz nennt Beispiele für die direkte Einflussnahme von einzelnen Spielen auf die Fähigkeiten der Kinder: "Ein Beispiel ist ’Halli Galli’, das eigentlich in keiner Kindereinrichtung fehlen darf. Das AMIGO-Spiel schult die Wahrnehmung, die Konzentrationsfähigkeit und die Motorik der Spieler. Oder nehmen wir den Klassiker ’Memory’, der nicht nur bei Kindern, sondern auch bei Erwachsenen die Merkfähigkeit in kurzer Zeit steigert."

"Schule mal anders" auf der modell-hobby-spiel

"Keine andere Veranstaltung bietet so konzentriert eine Fülle von Modellbau-, Kreativ- und Spielvarianten, die sich je nach Unterrichtsinhalt und Altersstufe differenziert und förderlich einsetzen lassen", erklärt Annette Schmeier, Projektdirektorin der modell-hobby-spiel, einen der Schwerpunkte der Publikumsmesse. "Unsere Messe stellt einen zusätzlichen Lernort dar. Wir haben in Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Brandenburg rund 1.000 Schulen aller Trägerschaften und Formen direkt angesprochen, damit sie am Messefreitag, dem 1. Oktober, in speziell aufbereiteten Programmen die ganze Welt des Spielens entdecken können." Der Besuch von Schulklassen auf der modell-hobby-spiel wird von den Kultusministerien der vier Länder unterstützt und kann als Projekttag abgerechnet werden. 2010 werden rund 2.000 Schüler erwartet, die die Chance nutzen, auf der Leipziger Messe spielend zu lernen.

Das Seminarprogramm unter dem Motto "Von Pädagogen für Pädagogen – Spielen ist Lernen" lädt Lehrer, Erzieher und Therapeuten nach Leipzig ein. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie Spiele und Modellbau fördernd im Unterricht eingesetzt werden können. Die Veranstaltungen werden von den Kultusministerien in Dresden, Magdeburg und Erfurt gefördert und als berufliche Weiterbildung anerkannt.

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